Dieser Pneu "aus heiterem Himmel" betrifft oft junge, schlanke Männer im Alter zwischen ca. 15 und 35 Jahren. Er tritt ohne erkennbare Ursache auf im Gegensatz zu den im Folgenden genannten
Die Benennung ist nicht ganz einheitlich. So nennen manchen den Pneu, wie er beim marfan Syndrom auftreten kann, auch "Spontanpneumothorax".
Folgende Erkrankungen oder Konstellationen stellen ein Risiko da. Wenn hier ein Pneu auftritt, sollte an ihn eigentlich nicht "Spontan" nennen; aber die Regeln werden nicht so genau gehandhabt.
Die genannten Punkte vermischen sich stark: Das eine kann das andere fördern und verstärken.
Wilcox hat immerhalb von 13 Jahren 17 Kinder mit Pneu "gesammelt". Ein Marfan Patient war interesanterweise nicht dabei (oder er wurde nicht gesehen).
Abb.5:
Abb. 6
Unauffällige Lebensgeschichte.
Aktuelle Vorgeschichte: kein Unfall, plötzliche Schmerzen im Rücken und Brustraum linksseitig, zunehmende Atemnot. Sauerstoff tut gut.
Untersuchung: Auffällige Seitenunterschiede beim Abhören und Abklopfen des Brustkastens.
Röntgen- Bild: ausgedehnter Pneumothorax. Ist es ein Spannungspneumothorax?
Ja. - Die Verlagerung des Herzens könnte man unterbewerten; aber die Luftröhre ist nach rechts (links von der Mittellinie des Bildes) verlagert und – wichtig – das Zwerchfell ist abgeflacht und nach unten gedrückt.
Nur wenige Minuten später war der Pneumathorax punktiert. Mit Hilfe der Punktion wurde ein weicher Schlauch - eine Drainage in den Pleuraraum eingelegt.
Diese Therapie führte zum Verschluss der undichten Stelle im Lungenfell. Die Lunge blieb entfaltet.
Unfall mit Rippen- oder Schlüsselbeinbruch. Oft bei Einklemmung im PKW, Motorrad- Reitunfall. Ein vielleicht unerkanntes Bruchstück hat sich durch den Pleuraspalt gebohrt und damit das Lungenfell verletzt
Fehlpunktion der Unterschlüsselbein-Vene (Vena subclavia). Das bedeutet, jemand hat den Pleuraspalt angepiekst und ihn – falls die Nadel offen war – geöffnet. Luft konnte durch die Nadel in den Pleuraspalt eindringen.
Barotrauma: extreme, plötzliche Druckveränderung der Lunge beim Fliegen und Tauchen
Therapeutischer Pneumothorax: der künstlich angelegte Pneumothorax war ein vor gut 50 Jahren verlassenes Therapieverfahren bei der Lungentuberkulose. (Das hat recht gut funktioniert, war aber nicht frei von Komplikationen siehe: http://www.wolfgang-g-h-schmitt.de/thorax-und-pleura-vorbereitung-facharzt-radiologie/)