Von Narbonne nach Narbonne-Plage führt die Straße (D 168) über ein interessantes Hügelland mit wildem Buschwerk. Der Hafenort ist modern, gepflegt, aber nicht aufregend. Von dort kann ich nicht mehr am Meer weiterkommen. Allenfalls bis Gruissan. Es liegt nahe an einem Étang und hat eine markante, verfallene Burg. Dann ist man gezwungen diesen Étang zu umfahren. Allenfalls ein Abstecher nach Port la Nouvell am südlichen Etang-Rand ist möglich. Richtig "sehr schön" ans Meer zurück komme ich erst bei bei Leucate. Jetzt kommt schon wieder eine gewaltige Etang, der von Leukade. Im Unterschied zum nördlich gelegenen kann man im weiteren Verlauf dem Meer folgen; so schön wie von Sète bis Agde. Hier erstreckt sich die breite Landzunge (mit viel Bebauung) zwischen Etang und Meer auf ca. 25 km.
Auch Leucate selber hat diese interessante Lage zwischen beiden Wassern: Étang und Meer. Auf dem Étang herrscht ein heftiger Wind, den einige unentwegte Surfer ausnutzen. Über dem aufgewühlten Wasser sieht man schon die Silhouette der Pyrenäen.
Der nächste Ort ist Port Baccares am südlichen Zipfel des genannten Sees. Der Ort wirkt sehr touristisch; allerdings momentan noch ausgestorben; Port B. wird durch Kunst verfreundlicht . Ein größeres Schiff hat man am Ufer eingegraben und zum Restaurant "umgewidmet". Der Städtebau ist mit mehr Verstand betrieben als z.B. bei Playa de Aro in Spanien.
Jetzt südlich des Etang überquere ich wasserreiche Flüsse, die von den Pyrenäen herunterrauschen.
Im Land liegt Perpignan. Empfehlenswert für einen Besuch. Meiner erfolgte erst ein Jahr später und ist mir bestens in Erinnerung. St. Cyprien Plage hat wieder etwas mehr Hochhäuser. Allgemeine Regel: Meernahen Vororte (alles mit – Plage) haben gehäuft eine grenzfällige Bebauung. In Frankreich allerdings unvergleichlich besser als in einigen Abschnitten der spanischen Küste. (Hier in St. Cyprien hat der Bildhauer Maillot gewirkt und mehrere Werke hinterlassen).
Von dort aus führt der Weg in einigem Abstand zum Meer durch bewaldete hohle Gassen nach Argeles sur Mer und Argeles plage; es ist architektonisch gut gestaltet , vieles in schönen roten Tönen gehalten. Der Eindruck wird durch das Abendrot verstärkt. Zimmer gibt es in größerer Zahl, kein Vergleich mit Cagnes.
Lasst uns bei der insgesamt sparsamen Dokumentation noch ein paar Bilder von Perpignan anschauen. So interessant die Küste ist es lohnt sich öfters mal ins Land auszuweichen.
Nach den nächsten Bildern muss ich mal resümieren, was mir bleibenden Eindruck gemacht hat an Frankreicht Mittelmeerküste. Im zweiten Teil meiner Reise, im sandigen Schwemmland vom Rhône bis Spanien ist es direkt an der Küste dünn mit den Highlights. Das ändert sich wenn man sein Konzept modifiziert und etwas ins Land abweicht (Montpellier, Narbonne, Carcasonne, und nicht zu vergessen Perpignan, siehe folgende Bilder)
Abb. 52: Perpignan Kunst und Kultur
Abb. 53: Siesta
Seit Narbonne fehlt direkt an der Küste ein wirkliches Highlight. Es lässt auf sich warten, aber dieses erscheint mit Collioure. Das hat die Schönheit von Menton, dazu aber als Besonderheit die wuchtige "Vauban"-Festung und die malerische Hafenpromenade (in nächtlicher Beleuchtung dokumentiert).
Mein Campingplatz liegt auf dem Berg und ich fahre mit meinem Rädchen ca. 15 Minuten über die benachbarten Hügel ins Tal. Zum ersten Mal auf der Fahrt höre ich vorwiegend Englisch. Die Engländer haben – was die Geographie betrifft – einen guten und untrüglichen Geschmack. Entsprechend wird vieles, sogar der Campingplatz, etwas teurer.
Von hier aus führt jetzt eine ca. 15 Kilometer lange, hochinteressante, kurvige Küstenstraße bis zur spanischen Grenze.Diese Strecke Colliure – Port Bou muss in die Liste der landschftlich sehr schönen Küstenstraßen aufgenommen werden. Da ist die "Amalfitea" nicht alleine.
Mehrfach wird als angebliche Spezialität ein Wein, dem Schnaps zugemischt ist, angeboten. Er soll auf den Templerorden zurückgehen.
In Port Bou ist lediglich erwähnenswert eine moderne "Installation" in Erinnerung an die Emigranten aus der NS-Zeit. Passatges nennt sich dieses Monument (katalan: tsch gesprochen); es ist eine von eisernen Wänden flankierte Treppe. Sie nimmt Bezug auf ein Werk des Literaten und Philosophen Walter Benjamin, der wegen eines fehlenden Stempels an Frankreich ausgeliefert werden sollte und in den Tod ging.
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Was sollte man unbedingt sehen an der Mittelmeerküste Frankreichs? Man kommt nicht darumherum gelegentlich etwas von der Küste abzuweichen.
Das malerische Menton,
Die mittelalterlich bewahrten Städtchen um Cagnes herum: Haut de Cagnes Vence St. Paul sowie Eze.
Nett: Ciotat,
Ganz Wichtig : Arles möglichst mit Abstechern nach Les Baux und St. Gilles
Damit ich auch mal was unbekanntes nenne: St. Mitre les Remparts
Das Kuriosum: Aigues mortes
Agde mit seinem griechischen Ursprung
Das malerische Collioure
Vielen Dank an die gastfreundlichen Franzosen, insbesondere für die Geduld meines Wirtes in Agde, als ich Hilfe brauchte