1. Einleitung und Camino de Santiago
Viva España y los españoles! Fue agradable conocer estas partes del país a lo largo de la costa norte. Nos gustaría volver.Si las economías tienen problemas que tenemos que mantenernos unidos y ayudarnos unos a otros.
Es ist mein zweiter Versuch, nach Santiago de Compostela zu gelangen. Es ist Anfang April. Das erklärt einige klimatische Besonderheiten dieser Reise.
Der Flug nach Bilbao ist sehr unruhig. Das gefällt mir nicht, und Partnerin Moni schon gar nicht. Dann geht es mit dem Auto an der spanischen Nordküste entlang bis Santiago de Compostela und sogar bis Kap Finisterre, dem westlichsten Punkt Spaniens. Also auch gar nichts von einer richtigen Pilgerreise. Trotzdem interessieren uns die Pilger.
Anfangs findet man nur ab und zu ein Exemplar, das plötzlich und unmotiviert die Asphaltstraße kreuzt. Da weiter im Westen mehrere Pilgerwege zusammenlaufen, hat man schließlich 20 bis 30 in einem Blickwinkel. Auf dem Monte do Gozo (dem Freudenberg) hat man für bestimmt 800 Seelen Quartier und ist gut ausgelastet.
Jeder Pilger hatte auf dem Weg Zeit nachzudenken, wie er um Gottes Willen seine Kleidung und seine Habseligkeiten trocken hält oder trocken bekommt. Das geht oft nur durch gegenseitige Hilfsbereitschaft oder Mildtätigkeit fremder Menschen.
Kommunikation ist ein Aspekt (der vielen), aber ein ganz wichtiger auf dem Weg nach Compostela. Es wird eingeübt zu verschenken, was man nicht dringend braucht.
Wer sogar eine gewisse Frömmigkeit aufbringt, nähert sich immer mehr dem Gedanken: Du hast einen Freund, einen richtig guten Freund, den Jakob. Er ist ein Bruder Jesu. Er hat nicht so laut gedonnert, wie das Jesus manchmal getan hat. Und hat im Leben richtig viel Misserfolg gehabt. Eigentlich noch schlimmer als du. Er wartet auf dich und du bist optimistisch, ihn zu finden.
Schließlich tatsächlich angekommen kann es mancher Pilger nicht lassen, den zweiten Teil der Illusion zu erfüllen: die Statue des heiligen Jago zu umarmen. Jago hat auf dich gewartet. Wir haben ihn nicht enttäuscht und er uns auch nicht, wie es bei Freunden eben so ist. Wenn das Weichbild von Santiago am Horizont erscheint, und dazu noch für drei Minuten die Sonne, dann sinken sich die Pilger in die Arme. Mancher mischt sich dazwischen, der eigentlich gar nicht so viel gepilgert, sondern eher mit dem Auto gefahren ist.
An manchen Bushaltestellen bilden die Pilger Trauben. Anfänglich sind sie betreten, dann löst der kleine gemeinsame Betrug die Zungen.
Es regnet jeden Tag. In Santiago den ganzen ersten Tag. Am zweiten Tag gibt es eine Veränderung. Es regnet die ganze Nacht und setzt sich am Tag so fort. Dazu ist es sehr kalt. Am kältesten zwischen Lugo (= Locus Augusti): 5 °C. Frische Spuren des Fahrzeugs zur Schneeräumung sind sichtbar.
Aber es gibt auch erfreuliche Wirkungen dieser Feuchtigkeit: Sie hat alles sehr schön grün werden lassen.
Da dieser Regen bekannt ist, werden in dieser Gegend auch kaum Hochhäuser gebaut und der gemeine Tourist scheint nach Westen hin auszusterben (interessant!). Deutsch ist unbekannt (eine Herausforderung für den artigen Lateinschüler!), aber die Existenz Deutschlands vom Hörensagen bekannt. Dafür spricht man mehrere Sprachen, die mit dem Spanischen leicht oder aber gar nicht verwandt sind. In Asturien das "Babel".
Der Camino de Santiago ist Weltkulturerbe.In Santiago gibt es eine Sammelstelle für Fundsachen, offiziell für die Geschichte des Jakobsweges. Diese zählt 8700 gedruckte Berichte auf. Sollte es da nicht verboten werden, einen weiteren zu schreiben?
Warum trotzdem über diese Reisen berichten?
Der Jakobsweg wird hier gut erklärt. Wenn die Leute Jakobsweg sagen, meinen sie den Camino Francés, drinnen im Land, schon südlich des mächtigen kantabrischen Gebirges mit seinen Picos de Europa.
Ich will über den vernachlässigten Camino del Norte entlang der Küste berichten.
Eigentlich ist es ein ganz gewöhnlicher Reisebericht über Nordspanien. Dieser Weg ist sehr zu empfehlen. Sollte es an der Mittelmeerküste zu heiß sein, ist das eine Alternative: viel Meer, aber frischeres Klima.