Am nächsten Tag Ausflug zum Kap = Cabo. Etwa in der Mitte dieses Weges sind die Granit-Felsenmeere besonders eindrucksvoll.
Überall blüht üppig der Ginster. Größere Wanderung über verwunschene Pfade in der Region. Wir kommen wieder ins Gespräch mit Pilgern, und zwar aus Japan, München und Ibiza. Diejenigen, die hier ankommen, sind besonders aktiv (und gesund).
Es wundert nicht, dass man sich in Santiago wiedertraf. Treffen und Wiedertreffen gehört fest zum Jakobsweg. Der einzelne hat sicher was vergessen und falsch eingeschätzt, also ist das Aushelfen wichtig. Tage später wird man sich an anderer Stelle dafür bedanken.
Hätte der Regen auch nur eine kleine Pause gemacht, wären wir noch zögerlicher aufgebrochen. Aber in Bilbao wartet unsere Super-Konstellation. Zuerst geht es wieder nach Lugo auf der 547/540. Dann etwas, was für Jakobspilger zu allen Zeiten ziemlich verpönt war: Meira, Rio de Vudán (besonders schön), Pontenova, dann kleinerer Pass zum Rio Eo bis Castropol. Das ist die 640, gut ausgebaut, aber kein klassischer Pilgerweg. Sie wird auch vom keinem der Klassiker gekreuzt (der "Primitivo" verläuft unterhalb durch Lugo, der "del Norte" oberhalb durch Castropol).
Zur Rückfahrt ab Ribadeo verwenden wir die wunderbar und modern ausgebaute A8/E70. Sie ist ein Traum von einer Autobahn, falls man nervenschonend fährt und Sprit spart. Ich will die Details nicht alle beschreiben: die üppige Vegetation, Gebirge rechts, Meer links, alle die Orte, die wir kennen und schätzen gelernt haben.
Ein angenehmer Campingplatz findet sich auf baskischem Boden in Zarauz.
Respekt für die Länder Spaniens und ihre Bewohner. Das Wirtschaftsproblem konnten wir aus unserer beschränkten Warte in diesem Teil des Landes nicht beobachten.
Es hat mir fast mehr gefallen, als die Mittelmeerküste mit ihren Bausünden und ihrer (allerdings nur ganz gelegentlicher) Abzocke.
Nochmal die Karte mit den Wurzeln der Jakobswege in West- und Mitteleuropa.
Wie liefen die großen Ströme? Wo liefen si zusammen? Wo zweigten sie sich auf und forderten Entscheidungen?
Ich berichte kurz von der Rückfahrt bei der ersten Fahrt durch Frankreich und die Schweiz.
Ein Ruhepunkt ist Agde (griechische Gründung) an der Mittelmeerküste.
Von Valence führen mehrere Nationalstraßen im Tal d'Isère Richtung Voiron. Diese Verbindung zwischen Rhônetal und Voiron beträgt 150 km, auf der Nationalstraße sind es drei Stunden. Betrachtet man nur die Zeit, lohnt sich diese kleine Straße nicht: 300, 400 Schwellen, viele Ampeln. Eliminiert man den Faktor Zeit, ist diese Strecke schön. Parallel dazu gibt es eine Autobahn. Auf letzterer kann man bleiben, muss dann aber einen nach Süden ausladenden Schlenker machen über Grenoble und kommt nach Chambéry.
Man kann in der Gegend Voiron außen nach Grenoble, auch auf die Autobahn Richtung Lyon abzweigen. Beides ist deutlich weiter und wird von der Landstraße D 520/N 6 übertroffen:
Diese Straße von Voiron nach Chambéry ist eine der schönsten Strecken in Europa. Zuerst ein kleiner Pass, dann ein weites Tal bei fantastischem Licht, und später der Blick auf die französischen Alpen. Mein Ruhepunkt ist St. Laurent du P. ca. 20 km vor Chambéry. Camping unter einem 20 Meter hohen Baum an einem Forellenbach.
Ich halte mich nicht auf in Chambéry, leider, auch nicht in Aix les Bains und Genf. Genfer See mit Rast in einem der vielen malerischen Orte.
In Lausanne geht es nach Norden nach Yverdón und nicht am Nordufer des Neuchâteler- und Bielersee, sondern südlich davon Richtung Bern nach Murten. Ich bin total begeistert von dem ungewöhnlich schönen Städtchen.