Vor dieser Reise erfolgte eine Erkundungsfahrt, die in einem eigenen Beitrag als „Portugal I (2018)“ dokumentiert ist. Dort ist vieles gezeigt, was ich jetzt nicht widerholen muss. Einiges ist so schön, dass es auch mehrfach (zu anderer Jahreszeit, in neuem Blickwinkel) gezeigt wird. Es wäre nicht falsch gewesen beide Berichte zusammenzufassen als „Portugal, Winter und Frühjahr“. Diese Mühe habe ich gescheut.

Der Atlantic

Bei der Frühlings-Erkundungsfahrt war das Flugzeug hilfreich: klassische schnelle Verbindung Frankfurt – Faro. Hilfreich war auch ein Semester Portugiesisch (um wenigstens die Ortsnamen so auszusprechen, dass die Einheimischen sie verstehen können).

Wir starteten zu dieser Winterreise am 19. Januar mit dem Auto. So konnten wir noch zwei lange aufgeschobene Besuche auf der Hin- und Rückfahrt einzubauen. Trotz der ruhigen Vorbereitung war ich so aufgeregt, dass mir eine Fehlleistung passierte; ich habe mit dem Müll den Haustürschlüssel in die Tonne geworfen.

Erste Station Basel.

Bis Mulhouse hatten wir 400 km zurückgelegt; dort Kilometerzähler auf 0 gestellt. Bewährte Autobahn durch Jura und Burgund; dann kommen die 2 Abzweigungen nach Süden Richtung Rohnetal. Wie nehmen die zweite Abzweigung - an BEAUNE vorbei nach CHALON-s.-SAONE. Von dort schlagen wir uns in südwestlicher Richtung bis BORDEAUX durch.

Über Lyon (Autobahn - durch das Zentralmassiv) zu fahren wäre eine Alternative, genauso schnell, aber deutlich länger und mit Autobahngebühren. Wir bleiben nördlicher, d.h. wir kürzen ab und müssen gelegentlich mal die Straßennummern wechseln. Insgesamt sehr gut ausgebaut; unser altes Navi hinkt hinter dem Istzustand hinterher. Es ist günstig, wenn einer fährt und einer navigiert aus einer Kombination von Karte, Navi und der Wegebeschreibung aus dem Internet. Wir kommen durch ein romanisches Schatzkästchen: PARY-LE-MONIAL. Weiter über VICHY mit seiner antiquierten Pracht des 19. Jahrhunderts und oberhalb von CLERMONT-FERRAND auf die Autobahn. Jetzt dachte ich, wir hätten das Zentralmassiv von Frankreich längst überwunden, aber wir sind noch 900 m hoch und der Regen verwandelt sich in Schnee.

ch glaube, die gesamte Landschaft heißt AUVERGNE, sie ist deutlich vulkanisch. In USSEL sind alle Unterkünfte dicht; aber 2 Bahn-Beamte haben ein Herz und telefonieren in der Gegend herum: wir finden noch ein wirklich schönes Hotel und Abendessen nach französischer Art (Lamm und Creme brulée, sowie BOEF BURGIGNON) nahe EGLETONS.

Nächster Tag tanken in dem schön gelegenen TULLE (0° C). Weiter ins Tal der Islée, die nördlich der DORDOGNE (Namensgeberin der Region) in die GIRONDE einmündet (vorher ist schon aus Toulouse die GARONNE eingemündet; an dieser, kurz bevor sie ins Meer mündet, liegt BORDEAUX).

Einfahrt in BORDEAUX nur wegen der Sperrung einer Brücke erschwert, sonst wäre es einfach gewesen. Wir nutzen die „steinerne Brücke“, sie hat ihre Geschichte: von Napoleon initiiert, von Hitler die Sprengung befohlen, sabotiert durch die Vernichtung fast aller Zünder. Ihr lasst unsere Brücke in Ruhe und wir fallen Euch beim Rückzug nicht in den Rücken. Sie habe einen leichten militärischen Erfolg für den Erhalt eines historischen Erbes (der Brücke) eingetauscht. 864 km seit MULHOUSE. Verbrauch 5, 1 L/100 km.

Aufenthalt in BORDEAUX sehr erfreulich und erholsam. Gastliche Aufnahme und viel Freude. Markante Plätze: Rathaus, JUSTICE, LIIBERTÉ. Gallischer Palast (Ruine). Der Dom hat eine charakteristische Form mit beiden Türmen in der Mitte zwischen 2 mächtigen Chören. In der Stadt besuchen wir bei Regenwetter das Arsenal; andere Museen sind am Dienstag zu. Moni bekommt das sehr kompliziert zu erwerbende Straßenbahnticket geschenkt. Die Franzosen sagten: Oldies und Ausländer und Regenwetter: da ist der Fahrkarten-Erwerb wirklich kompliziert. Im Arsenal Ausstellung über Architektur in Bangladesch und Süd- Amerika. Schönes Café im Dach.

Ausfahrt durch das Gelände der modernen Universität. Nach Süden anschließend eine etwas langweilige Landschaft der LANDES.