Statt die Inseln noch weiter im Norden zu studieren, schlagen wir uns ins Landesinnere. Zuerst überqueren wir mit der Fähre den Gullmarn-Fjord. Man weiß nicht recht, ist es eine Wasserstraße zwischen Inseln, oder ein ewig langer Einschnitt vom Meer ins Landesinnere hinein. Bei dem Namen wird wohl das letzte richtig sein.

Über die größere Stadt Uddevalla geht es nach Vänersborg am südlichsten Zipfel eines der beiden großen Seen, des Vänern. Von Göteborg bis zu dieser Stadt geht ein Kanal, der bis zur Ostsee weiterreicht, und den wir noch öfters verfolgen werden. Die Stadt gibt wenig her, wir rasten in einem Cafe am Kanal, beobachten die Jungs, die von der Brücke in den Kanal springen müssen, außerdem die Krähen und Spatzen. Die Krähen mögen Gurken, die Spatzen dagegen verschmähen Gurken und auch Erbsen, aber sie lieben Mais (alles wichtige Themen für den echten Rentner-Urlaub).

Weiter geht es auf der E 45, auf der westlichen Seite des großen Sees nach Norden. Viel Ackerland, einzelne Gehöfte, sehr gepflegt, wie immer schöne Wälder mit vereinzelten Mooren. Langsam lernen wir mehr: "Rum und Frukost" bedeutet bed and breakfast!

Die Straße hält Distanz zum See und kommt erst in Mellerud wieder näher an den See heran. Wir zweigen zwischen vielen Seen etwas nordwestlich ab um Håverud zu besuchen. Dies ist ein markantes technisches Denkmal. Der Erbauer des Dalslandkanals hat sich ausbedungen, hier den Kanal als Aquädukt über ein reißendes Flüsschen zu führen. Das Ganze wird von einer Eisenbahnbrücke und diese wieder von einer Autobrücke überkreuzt. Die Eisenbahnbrücke ist aufklappbar, um den Masten der durchgeschleusten Schiffe nicht hinderlich zu sein.

Die alte Papierfabrik (die neue liegt etwas südlich in Åsensbruk) ist als Museum und Informationszentrum ausgebaut. Im Wandererheim finden wir eine sehr gute Bleibe.