In Sassnitz - wieder auf deutschem Territorium - wechseln wir um drei Uhr nachts vom Fährhafen zum normalen Hafen. Dort gibt es ein kleines Schifffahrtsmuseum mit einem englischen U-Boot und viele Läden. An der Polizeistation stellen wir uns auf und bauen uns ein gut funktionierendes Autobett. Lediglich das Toilettenproblem ist nicht so gut gelöst.

Das Frühstück jedenfalls ist hier auf Rügen günstig und gut. Es gibt noch einige Erinnerungen an vergangene Jahre: Häuserfronten in braungrau, alte Heizungsfernleitungen, Steinpflaster wo man von Stein zu Stein jongliert.

Die Bundesstraße ist sehr gut und bringt uns auf einer schmalen Landzunge zwischen dem großen und dem kleinen Jasmunder Bodden ins Zentrum der Insel Rügen nach Bergen.

Wir chauffieren auf dem klassischen Weg nach Stralsund. Früher ging das über den Rügendamm, jetzt über die schöne große Brücke. Von Stralsund geht es auf wunderschöner Straße in Abstand zur Meeresküste nach Greifswald.

Greifswald ist eine lebhafte Unistadt mit zehntausend Studenten. Einige von diesen veranstalten gerade ein Paddelbootrennen auf dem Fluss Ryck. Auf diesem Fluss ist ein Schiffsmuseum mit vielen alten Frachtseglern. Gut finde ich, dass bei einigen Schiffen die Bau- und Vorgeschichte nicht zu ergründen ist. Diese Fachleute sind ehrlich.

Nach einer Autorundfahrt machen wir eine Radtour am Kanal bis zur historischen "Van-Gogh-ähnlichen" Hebebrücke von Wieck. Den Ausblick aufs Meer und die Klosterruine lassen wir vorläufig aus wegen Kaffeedurst.

Dann in Greifswald ein Imbiss auf dem Marktplatz. Einige repräsentative Bilder der drei mächtigen Kirchen und der schönen strohgedeckten Häuser von Wieck. Wir ernten vor der Weiterfahrt nach Lubmin im Acker noch einen Kornblumenstrauß.