Nach Göteborg einzufahren ist nicht einfach, da man in Tunnel gerät und endgültig die Orientierung verliert, auf welcher Seite des Flusses man sich befindet. Diese zweitgrößte Stadt Schwedens wurde von König Gustav Adolf zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges gegründet. Eine reiche Stadt mit vielen gründerzeitlichen Repräsentationsgebäuden.

Für uns ungewöhnlich, dass eine solche Stadt existiert, die in neuester Zeit keine Schäden erlitten hat. Wir finden schöne Radwege und zwar vom Bahnhof durch die Altstadt zum großen Hafen. Vorbei an den vielen Theatern, der Universität, entlang dem sehr schönen Park und dem Kanal, der das Stadtzentrum umrundet.

Kaffee auf dem vornehmen Königsboulevard. An dessen Ende sehen wir die Kunsthalle wenigstens von Außen, und kurven durch einige Parks wieder zur Stadt hinunter zu unserem Parkplatz am Bahnhof.

Es drängt uns weiter nach Norden in die Landschaft der zahllosen Inseln zwischen Göteborg und der norwegischen Grenze. Auf einer ganz imposanten Brücke geht es hinüber auf die Insel Tjörn. Die Landschaft ist geprägt von den mächtigen, abgeschliffenen Granitfelsen. Beim nächsten mächtigen Viadukt der Verbindung von Tjörn nach Orust entstehen einige Fotos über die ausgedehnte Inselwelt, die eine Fülle von Segelbooten anzieht. Leider haben wir immer noch die Chaoskarte und wissen nicht so genau, wo es eine Brücke zwischen den Inseln oder eine Fähre gibt.

Auf der Halbinsel Bokenäs gibt es eine Fülle von interessanten Wandererheimen. Schließlich sind wir nach einigen Überfahrten mit den kostenlosen und schnellen Fähren in Fiskebäckskil gelandet. Von dort führt nur ein Personenschiff zur Nachbarinsel, nach Lysekil. Die erstgenannte Stadt liegt auf einer eigenen Insel und hat mit Bokenäs nichts zu tun. Aber es gibt eine Möglichkeit, eine Autofähre zu finden und bei Finnsbo hinüber zu gelangen.

In Lysekil bekommen wir auf einem Campingplatz ein eigenes Häuschen. Es ist eine ehemalige Sauna, winzig klein mit einem ungeheuren Schornstein. Die Sanitäranlagen befinden sich in einer großen, leider etwas ramponierten Baracke. In dem Ort gibt es Industrie (Maschinenbau) und Tourismus. Nur etwas zu essen bekommt man nicht so leicht. Wir nehmen mit einem tiefgefrorenen Hamburger mit Pommes frites Vorlieb. Es gab auch noch Pizza, die uns nicht überzeugt hat, weil wir gesehen haben, wie viel Mayonnaise draufgeklatscht wurde. Die Camping-Nachbarn aus Dortmund sind jedenfalls schon besser organisiert und haben einen gewaltigen Satz von Landkarten (Geschenk des Betriebs an seinen Mitarbeitern zum Ausscheiden aus dem Dienst). Die Aussicht über die Stadt ist eindrucksvoll, der Naturpark mit den mächtigen eiszeitlichen Felsen ebenfalls.