Jetzt kam bereits der Flughafen von SPLIT. So schwierig die Quartiersuche in Trogir war, so einfach war es in SPLIT unser Parkhaus aufzusuchen. Wir hatten eine gute Empfehlung einschließlich Lageplan. Einige Stationen Bus zum Hafen. Der Hafen für Schiffe unserer bescheidenen Größe liegt unmittelbar neben dem Diokletian Palast. Der ist zu Recht ein Weltkulturerbe. In jeder Weise ein Kuriosum, und ich erfasste es diesmal viel besser, lernte es kennen und auch mehr bewundern, als auf der ersten Reise. Grund war natürlich, dass wir auch im Palast übernachteten. Das ist gar nicht so spektakulär, denn der Palast ist gewaltig groß. "lm Palast” heißt, in einem riesigen quadratischen Areal. Niemand weiß, wie viele Unterkünfte es tatsächlich gibt. Auch der Kaiser, der hier beerdigt ist, wusste es nicht. Das Herzstück ist die Kathedrale, entstanden aus dem Mausoleum des Kaisers (achteckig, vielfach erweitert und ergänzt, zuletzt durch einen spätromanischen sehr schönen Glockenturm). Der Jupitertempel ist eines der vielen erhaltenen Schätze aus römischer Zeit. Alles ist durch mächtige Gewölbe untertunnelt, Räume, die man jahrhundertelang mit Müll gefüllt hat und deren Ausmaß erst in jüngster Zeit aufgedeckt wurde. Ich lernte neun Jahre Latein, hörte aber nichts von diesem phantastischen Bauwerk. Von der Engelsburg und dem Kolosseum schon mal eher. Von den anderen Amphitheatern, Lucca, Pula, Verona, Orange, Arles auch so gut wie nichts. An mindestens einer Seite des Palastes ist der Schutt noch nicht weggeräumt. Eigentlich eine Blamage für die Menschheit, denn der Palast ist ein Denkmal der gesamten Menschheit. Die genaue Anatomie kann man unmöglich an einem Tag kennen und verstehen lernen. Jahrhunderte haben hier gebaut. Man sagt, Flüchtlinge (vor den Horden der Völkerwanderung) aus der Stadt SALONA fanden hier in der Palastruine Unterschlupf und brachten als römische Bürger die nötigen architektonischen Kenntnisse mit, diese verlassene Stätte zu konservieren und wieder nutzbar zu machen.

Im Hafen herrscht ein kolossaler Betrieb. Wir fanden schließlich unser Schiff "SEAGULL", ein ehemaliges Marineschiff. Die Dorfgemeinschaft unserer Schiffseigner hatte eine größere Zahl dieser Boote aufgekauft und für den "kleinen Personen-Verkehr" geschickt umbauen lassen. Die Mannschaft stellte sich vor als:
Bruder, Schwager, Onkel, Neffe etc. so war jedenfalls mein Eindruck, Moni erlebte und hörte es etwas anders. Entsprechend war die Hierarchiestruktur unkonventionell und passte sich laufend an aktuelle Bedürfnisse an. Ich kenne solche Strukturen von einem charmanten Institut für klinische und experimentelle Medizin in einer großen Stadt an einem großen mitteleuropäischen Fluss. Die Stadt ist berühmt auch durch den Export von duftenden Wässerchen. Solche Regelwerke können unter bestimmten Umständen sehr gut funktionieren. Wer es möchte, dem kann ich die Details noch genau erklären und mit Beispielen belegen. Diese Erfahrung jedenfalls gehört zu den erfreulichen Kuriositäten meiner beruflichen Laufbahn.

Zurück zum Jupiter Tempel im Diokletian-Palst zu Split. Er ist ein markantes Bauwerk unter vielen gut erhaltenen Schätzen aus römischer Zeit.

Schon außerhalb des Palastes liegt der Platz der Republik, wo wir am Abschiedstag zu Abend aßen. Doch zunächst zu unserer Schifffahrt. Bisher fuhren wir auf der Staatsstraße nach Süden. Den nächsten, südlicheren Teil der Staatsstraße - im Vorbericht Sept 2009 beschrieben - machen wir jetzt auf einer Wasserstraße, die noch schöner ist. Schöner aus verschiedenen Gründen: wir mussten nicht selbst fahren, konnten uns während der Fahrt auf den Liegestuhl oder sogar ins Bett legen, konnten in besonders schönen Buchten anhalten lassen und ins Wasser springen. Was die Route betrifft, hielten wir uns zunächst an die Festlandküste mit dem bis 1600 m hohen BIOKOVO Gebirge.