14 Erster Haltepunkt war MAKARSKA

Erster Haltepunkt war MAKARSKA. Wir begegneten einem Ausflugsdampfer mit einigen 100 Jugendlichen in ausgelassener Stimmung. Es folgten nette Rundgänge durch das Städtchen. Die Damen kauften ein und veranstalten eine Modenschau. Ein Feuerwerk wurde abgebrannt, ein örtlicher Festtag. Hier merkte man nicht, dass ein Bürgerkrieg über dieses Land hinweggefegt war. Überhaupt übersieht der Fremde in Kroatien die Spuren des Krieges leicht. Gut wer da von Insider-Wissen profitieren kann. 

Die Kirche am Ort hat nicht die Pracht und den Reichtum von SPLIT, lebt bildlich von dem von der Abendsonne angestrahlten Gebirge im Hintergrund. Im Städtchen war in der Nacht ein sehr angenehmes Klima; es tobte ein wildes Fest mit Masken und Kostümen. Es gab auch etwas Gutes zu essen auf dem lauschigen Plätzchen neben der Kirche, das zur Bergseite hin sanft anstieg.

Wir waren immer noch auf der küstennahen Wasserstraße und fuhren weiter in südöstlicher Richtung. Rechts von uns lag eine Reihe länglicher Inseln, die alle ausgerichtet sind wie Kompassnadeln. Aber sie sind um 45° gedreht (von Nordwest nach Südost). In dieser Richtung fuhren wir logischerweise, sonst würden wir bald auf Festland rennen. Nichts hassen Schiffe so sehr wie Festland. Ich vereinfache ein bisschen, um mir diese sogar für Einheimische komplizierten Verhältnisse zu merken. Die Insel BRAC war ein großes Stück unser "Begleiter zur Rechten", dann waren wir schon vorbei und wir erreichten zu unserer Rechten die ebenfalls schöne und schlanke Insel HVAR. Die gleichnamige Hauptstadt liegt am anderen Eck (Nordwest), da kamen wir auf der Rückfahrt noch hin. Wir schifften lieber um den Südostzipfel herum. Wären wir nämlich wie bisher an der Festlandküste entlangefahren, würde rechts von uns PELJESAC auftauchen und immer näherkommen. Schließlich würden wir stecken bleiben, denn dieses PELJESAC ist keine echte Insel, sondern eine Halbinsel. Es ist südöstlich mit dem Festland verbunden (das ist praktisch, um mit dem Auto hinzukommen, aber ungeeignet zur Umrundung mit dem Boot). Aber der nordwestliche Zipfel dieser Halbinsel ragt frei ins Meer und diesen würden wir umrunden und zwischen dieser Halbinsel und dem Südostzipfel von KORCULA durchfahren. Diese Durchfahrt nennt sich PELJESACY-Kanal. Wir – das heißt der Vater, Mutter, Schwester, Schwager, Brüder – fuhren unbeeindruckt an dem traumhaften Städtchen Korcula. vorbei, blieben nicht an der Küste von PeljeŠ¡ac., sondern steuerten mutig auf das offene Meer hinaus.

15 Hvar mit einem Salzsee auf der Insel, und in diesem See wiederum eine Insel

16 typischer Blick heckseitig freies Meer und Inselwelt

Ganz dramatisch wurde es nicht, denn wir erreichten eine genauso ausgerichtete kleinere Insel Hrvar und zwar den dortigen Hafen am nordöstlichen Ende der mit einem Kuriosum aufwartet, nämlich einem Salzsee auf der Insel, und in diesem See wiederum eine Insel. Diese trägt ein ehrwürdiges Benediktinerkloster. Die meisten von uns schafften die Umrundung dieses inneren Sees "per pedes" nicht, aber eine kleine tüchtige Gruppe fuhr mit dem Boot zu besagtem romanischem Kloster. Wir- die große Masse - begaben uns im Hafen in ein geräumiges Café mit kühlem Natursteinboden und schlürften dort wie die Verdursteten einen Eiscafé. Muss ich Miljet noch beschreiben?

Das großartige bei unserer bisherigen Seereise waren ja die schönsten Badebuchten der kroatischen Inselweit. Wo es besonders verlockend war, wurde angehalten und die Anker rauschten aus dem Kettenbunker auf den Meeresboden. Dann konnten wir heckseitig aussteigen und hatten ausreichend Zeit, im frischen Meerwasser zu schwimmen. Es wurde von einem jüngeren Mitglied der Skipperfamilie aufgepasst, dass die Zahl der Aussteigenden und Einsteigenden keine oder nur eine unwesentliche Differenz aufwies.

Wieder an Bord musste ich den weiteren Weg gar nicht mehr erklären. Mit meiner Beschreibung kann ja jetzt ein jeder mühelos Schiffe durch Dalmatien navigieren. Es ging an der Nordküste von Miljet und an der Südküste von PELJESAC entlang d.h. in der Originalsprache Miljetski-Kanal. Irgendwann ist auch PELIESAK zu Ende, dann wird es ersetzt durch eine Reihe kleinereR Inselchen.

Vor Dubrovnik. waren wir noch in SLANO. Das liegt an der Festlandsküste zirka 30 Kilometer nordwestlich von Dubrovnik an einer Meeresbucht und hat einige HoteIs und die Berge in unmittelbarem Hintergrund. Wir aßen dort und das nicht schlecht.