Abb.10 Schwarzenberg, die Burg

Wir lassen uns jetzt vom Navi über Schneeberg und über Aue nach Schwarzenberg führen. Das liegt auf einem Felsen. Man kann im Tal parken und einen Lift nutzen. Im Hof des Schlosses findet ein Bildhauerkurs statt, überall wird Kunst (und Kitsch) aus Holz geschnitzt und aus Stein geschlagen.
Nebenan die barocke, höchst eindrucksvolle Hallenkirche (diese Kirchenform ist charakteristisch für die Gegend), man wird von der Helligkeit geblendet. 

Von dort hätten wir nicht mehr weit gehabt nach Oberwiesenthal, zum Wintersportzentrum mit dem 1214 Meter hohen Fichtelberg, wir fahren aber nach Annaberg. Das hatte seine Blüte 1500 bis 1550. In diesen 50 Jahren wurde ein mächtiger Silberberg abgetragen. 195 Tonnen Silber hat sie gebracht, die Arbeit von vielen Tausenden. Ein Zeugnis dieser schweren, aber reichen Zeit, ist die Annakirche (Anna ist die Schutzheilige der Bergleute), die größte aller sächsischen Hallenkirchen. Außen ganz düster und streng, innen eine höchst raffinierte Gewölbekonstruktion, ausgefüllt mit Malerei und Schnitzerei.

Die schöne Hallenkirche oben in Schwarzenberg neben der Burg

Sehr vieles erzählt vom Leben der Bergleute. Wie so oft gab es Gerangel: die Kirche ursprünglich katholisch (Fürstengeschlecht der Albertiner), Protestanten mussten ins Nachbarstädtchen Buchholz (Fürsten: Ernestiner). Später wurde die Kirche protestantisch.

Bis 1900 hatte die Kirche einen Türmer, der die Feuerwehr frühzeitig alarmieren konnte. Feuersbrunst war ein großes Problem. Adam Ries (oder Riese) lebte und arbeitete in dieser Stadt. Mathematik ist stark verknüpft mit Bergbau (und auch mit der Seefahrt, mir wurde das klar auf einer Fahrt zwischen Thasos und Samothraki).

Eine Barbara Uttmann nutzte die Arbeitslosigkeit am Ende der Bergbau-Phase und produzierte geklöppelte Spitzen. Von der DDR wurde ihr das Stigma einer Kapitalistin aufgeprägt und das Denkmal in einem Hühnerstall versteckt, tauchte aber wieder auf.