Für mich wird Lévanto (mein Akzent ist nur für die Betonung) für zwei Tage der Stützpunkt.
Schon die Anfahrt nach Levanto führte durch romantische Wälder und Olivenhaine, vorbei an kleinen mittelalterlichen Weilern, die schon etwas von den "fünf Dörfern" erahnen lassen.
7000 Einwohner ist Lévanto groß. Es liegt schon abseits der Via Aurelia. (an dieser Steilküste ist automatisch vieles "abseits der Straße": das macht es interessant, gestaltet aber die Anfahrt schwierig.)
Ich vergleiche gerne alles mit Santa Margarita, unserem kurzen Ferienaufenthalt vor fünf Jahren. Margarita ist ein malerisches aber überfülltes Städtchen mit zahlreichen großen Hotels, die auch alle Strände besetzt halten. Schön an Levanto ist auch die Kulisse im Hintergrund mit den bewaldeten Bergen; es erinnert mich an das Taygetosgebirge, wie ich es im Griechenland-Bericht beschrieben habe.
Im Vergleich dazu ist Levanto bescheidener. Für einen Badeaufenthalt ist es viel besser geeignet, dazu bietet es schöne Wandermöglichkeiten auch schon vom Ort ausgehend z.B. nach Monterosso. Man kann in wenigen Minuten mit dem Zug durch den Tunnel zurückfahren. Das bedeutet man kann Monterosso und/oder die anderen 5 Dörfer rasch erreichen und auch zum Ausgangspunkt von Wanderungen machen.
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Ich finde die gotische Kirche von Levanto (San Andrea) mit ihren fünf Schiffen aus hellem und dunklen Marmor mit den romanischen Kapitellen sehr schön. ( Ein Reiseführer bemerkt, sie sei überdimensioniert). Konzerte werden hier angeboten.
Dann gibt es ein Castello, eine alte Stadtmauer und noch eine Serie weiterer Kirchen, weiterhin nicht ganz so wertvolle Architektur aus dem 19. Jahrhundert.
Sehr malerische Gassen führen von der Kathedrale bis zur Piazza Cavour.
Sprachlich komme ich gut hin, abgesehen von den typischen Fehlern des ersten Tages; so meint der freundliche Kellner, ich hätte nach einem halben Spaghetti mein Abendessen abgeschlossen.
Mein Campingplatz in Levanto ist großartig. Morgens aufzuwachen unter dem blauen Himmel, das dreidimensionale Astwerk mit Knospen und Blüten ist wunderbar.
Nachts fühle ich mich zeitweise nicht so wohl. Es liegt an der üppigen Panierung eines Seegetieres; besser gesagt, an der Unvernunft, diese mitgegessen zu haben. Ein Apfel hat die Beschwerden gelindert; das sind die schönsten "Erkrankungen", die sich mit einem Apfel bessern lassen.
Abb.24 Bauten aus dem 19.Jahrhundert in Lévanto
Abb.25: Bauten aus dem 19.Jahrhundert in Lévanto
Abb.26: Zwei Bilder von der
Via d’amore
Abb. 27: Zwei Bilder von der Via d’amore
Ausflug mit dem Boot (2006)
Die Eisenbahn bringt mich in wenigen Minuten nach Monterosso.
Dann geht es mit dem Boot an der Küste entlang. Die See ist lebhaft. An verschiedenen Stegen können wir gar nicht anlegen. Vorsichtshalber bin ich in Schiffsmitte stehen geblieben, meine 5 Dörfer tauchen aus dem Nebel auf. Es folgt das malerische Vernazza, ganz oben am Berg Corniglia, Manarola und Riomaggiore. Die Dörfer überbieten sich in ihrer malerischen Lage. www.wolfgang-g-h-schmitt.de/neues-verfahren-bildbearbeitung-nachbearbeitung/. IN diesem Beitrag habe ich als Abb.11 schon mal einen solchen Blick vom Meer auf eines der 5 Dörfer gezeigt. Allerdings hatte ich diese zusätzlich künstlich (künstlerisch?) verfremdet.
Die "Via d’amore"
verbindet die 5 Dörfer auf die im einzelnen kurz eingegangen wird.
Im Folgenden verschmelzen und ergänzen sich die Eindrücke 2006 (ich) und 2010 (wir).
Ein Eintrittsgeld dient erkennbar dazu, diesen Weg sicher und gepflegt zu erhalten. Er führt äußerst malerisch, häufig oberhalb des Meeres von Dorf zu Dorf. Das Meer führt sich immer noch wild auf und es regnet gelegentlich. Ein edler Spender hat mit zu einem uralten Regenschirm verholfen. (Das war die Beschreibung 2006.)
Die Perfektion bei der Pflege und Absicherung der Wanderwege bleibt im Rahmen. Daher raten die genannten Reiseführer, immer gut aufzupassen. Diesen Rat habe ich auch denen, die sich nach dem Weg erkundigt haben, weiter gegeben.