1.Abfahrt, knappe Geographie und Geschichte (Abb.1-4)
3. Gedanken zu Goethe, weiter nach Padua (Abb.13-18)
4.Chioggia über die Marken bis zum Gargano (Abb.24-34)
5. Puglia, Calabria-Abkürzung, Campania bis Silento (Abb35-47)
6. Paestum , Terracina bis Rom (Abb.48-62)
7. Nördliches Latium, Etruskerland bis La Spezia, Heimfahrt (Abb.63-67)
Der Plan ist, der europäischen Küste entlang des Mittelmeeres zu folgen.
Bereits die Griechen haben sich für dieses "Entlang der Küste" interessiert
und dafür das Wort "Paralia" geschöpft. Daraus wurde eine mathematische
Definition: "Parallel".
Das Vorhaben "der Küste folgen" ist in Italien ganz erheblich leichter zu
verwirklichen, als in Griechenland. Aber gelengentlich lässt uns auch hier die Straße nicht an die Küste herankommen. Ein Flussdeltas oder ein Gebirges (sogenanntes Vorgebirge) sind "im Weg
Ich wollte an "Griechenland" anschließen. Wir fuhren zu zweit. Und
entschlossen uns, die Länder des Balkans zu überspringen, auf später zu
verschieben. Die Wahl fiel auf Italien.
Italien ist so "easygoing".
Die Kimbern und Teutonen haben vorgearbeitet: in Mitteleuropa sind die
Kenntnisse über Italien ganz gut (Spaghetti Bolognese, da capo al fine etc.).
Ob sie ausreichend sind, finden wir heraus.
Wir starten an einem Samstag Nachmittag in der ersten Septemberhälfte.
Nach Regensburg überqueren wir die Donau. In Wörth an der Donau liegt
eine stattliche Burg. Wir folgen dem Fluss nicht weiter Richtung Deggendorf-
Passau, sondern zweigen ab Straubing auf der B20 nach Süden ab. Die
neue Richtung heißt Eggenfelden und Burghausen. Bei Landau wird die Isar
überquert, das schöne Ackerland mit den großen Höfen wird von Wald
abgelöst. In Burghausen kommen wir von unserer Straße direkt in die
ungewöhnliche Burg. Sie ist endlos lang. Von der Salzach-Brücke oberhalb
der Stadt entsteht ein ganz anderer Eindruck: Von der Längsseite gesehen
wirkt die Burg wie ein ungeheueres Schiff.
Titmoning hat einen groß angelegten Marktplatz, aber für uns, bereits
ermüdeten Wanderer keinen Schlafplatz. In Pietling haben wir mehr Glück,
dort läuft im Gasthof Gruber bereits eine Bauernhochzeit. Man ist bereits am
Fingerhakeln, und ein Schwein wird als Geschenk hereingetragen. Es gäbe
viel zu berichten, aber unser Thema ist doch eigentlich Italien. Wir näheren
uns dem Thema systematisch.
Italien ist in 92 Provinzen aufgeteilt, die in ca. 20 Regionen zusammengefasst
werden.
Im Norden ist es einfach. Das breite Oberitalien mit seinen Alpen und der
Po-Ebene gliedert sich im Westen und in der Mitte in
das Piemont, mit der Millionenstadt Turin im Zentrum,
die Lombardei mit Mailand.
Im Osten gleich drei Provinzen:
das trientino-tiroler Etschland (Alto Adice) mit Bozen und Meran,
Venetien (Veneto),
das friaul-julische Venetien ganz an der Grenze zu Slowenien an den
Julischen Alpen.
Die Küste südlich von Piemont heißt Ligurien mit der Hauptstadt Genua.
Ligurien reicht herunter bis La Spezia. Das bleibt in diesem Bericht
ausgespart, es wird eine eigene Reise. Ein Beweis, dass wir dieser Region
eine ganz besondere Bedeutung zumessen!
In der Mitte und im Süden ist es auch nicht schwierig:
die bei den Deutschen beliebteste Region, die Toskana, mit ihrem Zentrum
Florenz,
die Emilia Romagna ist das Dreieck zwischen Apennin, Adria und dem
Fluss Po. Also östliche Poebene und angrenzendes Hügelland,
Latium mit Rom als Hauptstadt,
Umbrien mit Perugia,
Le Marche mit Ancona,
Abruzzo mit L'Aquila,
Puglia mit Bari,
Calabria mit Reggio di Calabria,
Campania mit Neapel,
Basilicata mit Potenza und
Molise mit Campobasso.
Die Autobahnfahrt hinter Salzburg war geeignet für solche Wiederholungen.
Die meisten dieser Regionen wollen wir – was die Küste des Festlandes
betrifft – kennen lernen.
Dann ein Stück die Salzach runter, aber nicht ins Gasteiner Tal, sondern
durch den Katschbergtunnel (zwischen beiden ist die berühmte Burg
Maukerndorf). Im Anschluss weiter nach Spittal nahe dem Millstätter See.
Der Italienfreund muss von diesen Verbindungen nach Süden eine
Vorstellung haben. Es gibt weiter nach Westen noch drei weitere Tauern-
Alpenübergänge:
- Salzach und Tauerntunnel,
- Großglockner,
- Felbertauerntunnel.
Alle diese Verbindungen gehen vom Salzachtal zur Drau.
Die italienische Autobahn durch die Karnischen Alpen führt durch eine der
schönsten Landschaften überhaupt. Der Eindruck wurde nicht gemindert
durch ein großes Harley-Treffen.