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1. Bilder (Kniegelenk) 1- 9b
2. Bilder (Unterschenkel) 10 - 12e
3. Bilder (Fersenbein) 13 - 17
4. Bilder(Hüftgelenk und Oberschenkel) 18 - 22b
5. Bilder (ebenfalls Becken und Oberschenkel) 23 - 32
6. Bilder (Differentialdiagnose mit Erkrankungsfällen: Kreuzbein-Darmbein-Gelenke, Wachstumsfugen, Fuß, Ellenbogen) 33a - 46b
7. Bilder (Differentialdiagnose mit weiteren Fällen: Wirbelsäule, Kreuzbein-Darmbein, Hand, Schulter, Knie, Rippen) 47 - 53
Der rote Faden dieses Beitrags ist ein Vergleich unterschiedlicher Formen der ossären Insuffizienz, egal wo sie auftritt. Die Kapitel 1-7 folgen nicht streng den Körper-Regionen.
Ich versuche bei verschiedenen Formen von "Stress am Knochen" die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu beleuchten.
Nebenbei: Auch Weichteile (Muskeln und Sehnen) sind anfällig für Verletzung (Trauma). Auch da gibt es akute oder chronische Traumata.
Außer der Reihe zeige ich vereinzelte Erkrankungsfälle, die "auf den ersten Blick" nichts mit Stress zu tun haben: Entzündung oder Neubildungen (Krebs). Aber auch diese Erkrankungen können "sekundär" anfällig sein für Überlastung; anfällig, weil der Knochen irgendwie zu schwach geworden ist, sebst normale Belastung auszuhalten.
Unsere Fragestellung beinhaltet sehr viele und sehr unterschiedliche Begriffe! Wir versuchen gemeinsam, das Chaos zu ordnen. Dabei stellt sich erfreulicherweise heraus,
dass es viele Vereinfachungen gibt,
dass man vieles verstehen kann, und gar nicht auswendig lernen muss!
Unserer Knochen halten viel aus:
1. Einmalige hohe Belastung (Sprung von der Höhe, Überschlag, Überrollung)
2. Aber auch bei vielen kleinen Belastungen: Dauerstress
Bei einer gewissen Belastung wird es zuviel:
1. Sowohl bei Monostress. Das Stützsystem, der Knochen, hält es nicht mehr aus, er bricht = Fraktur. Das nennt man ein "akutes Trauma".
2. Werden die vielen kleinen Belastungen "zu viel" - das nennt man ein "chronisches Trauma" - reagiert der Knochen mit einer Überlastungsreaktion oder sogar mit einer Stressfraktur.
Das wichtigste Hilfsmittel, 1 und 2 zu unterscheiden, ist die Vorgeschichte.
Könnte man auch im Röntgenbild unterscheiden, ob es ein akutes oder ein chronisches Trauma war? Der Knochen kann auf verschiedene Formen des Stresses reagieren. Dazu muss man sich die zeitliche Abfolge - von Schädigung und Heilung - klarmachen:
Bei der 2., der chronischen Form, setzt die Heilung während der Schädigung (Noxe) ein. Also gehen die Dauerbelastungen, die vielen kleine "Stresse", gleichzeitig mit der Reparation weiter.Wie ist ein solches Nebeneinander von Heilung und fortgesetzter Schädigung möglich? Die Überlastung wird (dem Menschen) nicht bewusst, oder deren Signale werden unterdrückt.
(Von uns im vorangegangenen Artikel als "psychodynamisches Modell" beschrieben: Härte, Männlichkeit, Stolz, Wille sind die Triebfedern einer Unterdrückung. Menschen hängen der irrtümlichen Auffassung nach, sie müssten Härte zeigen, sie müssten "da durch". Die Botschaften des Körpers, seine Signale werden nicht erkannt und nicht verstanden.)
Was ist zu tun?
Die Mechanismen erkennen!
Die Schädlichkeiten beenden!
Der Heilung eine Chance geben.
Einsicht in die Fehlerhaftigkeit eines Trainingskonzeptes.
Das Training völlig umstrukturieren und grundlegend verbessern.
Der knallharte Wille kann stärker sein, als es die Knochen aushalten.
Wie haben es die Weltklassesportler geschafft, lange Zeit hohe bis höchste Anforderungen auszuhalten, ja diese noch zu steigern.
Das Training von Weltklasse-Athleten ist wie ein Jonglieren mit Eiern:Zu wenig zugepackt, und die Konkurrenz hat die Nase vorn.Einmal zuviel zugepackt, und der Schaden ist da und wirft alles weit zurück. Viele bleiben auf der Strecke. Irgendwann meldet sich Schmerz und Einschränkung der Funktion. Jetzt besteht die Gefahr, einen schweren Schaden zu erzeugen. Es siegt, wer weit geht, aber doch nicht zu weit.
Man muss zugeben, diejenigen, die tatsächlich die Weltklasse erreichen, sind eine Auslese an Stress-Resistenz und sie haben viel Glück gehabt.
Weltklasse-Sportler heißt eigentlich (nur) gute Resistenz gegen Überlastungsschäden, trotzdem sensibel bleiben für die Grenzen des Zumutbaren und wahrscheinlich Glück bei diesem Vabanque-Spiel.
Wer nicht zu einer begnadeten Auslese gehört, muss darauf verzichten, auf die Zugspitze zu rennen. Er muss keinen Marathon rennen. Er muss es verstehen, dass er Grenzen hat. Und er muss lernen, zu erkennen, wo sind die Grenzen meiner Belastung.
In zerstörerischer Absicht kann sich der Mensch eine akute und auch eine chronische Verletzung zufügen.
Das knöcherne Stützgewebe ist nur sehr schwierig in seiner Verletzlichkeit einzuschätzen.
Die Muskulatur lässt sich leichter einschätzen, sie ist sensibler und reagiert mit "Muskelkater"; ihre Signale sind schneller, so dass schlimmere Schäden vermieden werden. Das wären Muskelriss und Einblutung (ohne ein akutes Trauma, nur allein durch ständig wiederholte kleine Noxen).
Diese Verzögerung der Muskel-Reaktion ist kürzer als an Knochen, aber immerhin auch hier so lang, dass mancher übel gequält ist. Größere Muskelgruppen können schmerzbedingt außer Funktion gesetzt werden.
Würde der Muskelkater sofort einsetzen, würden die meisten Menschen früher aufhören. Nur diese stumme Zeitspanne lässt uns die Noxe so hochschrauben, dass es nachher sehr unangenehm werden kann.
Für ein Training bedeutet intensiver Muskelkater einen Rückschlag. Die Lücke ist schwer aufzuholen. Der für das Training Verantwortliche hat einen Fehler gemacht.
Ein anderes Beispiel, mit dessen Hilfe man das Stützsystem, Training und Exposition verstehen kann: Wanderschuhe drücken und setzen einen Zehennagel vielen kleinen Druck- und Scherkräften aus. Zuerst schmerzt es, ist gerötet und geschwollen. Schließlich bildet sich ein Bluterguss unter dem Zehennagel. Evt. geht der Nagel ab. Zu Glück so gut sichtbar. Zum Glück meldet sich der gequälte Zeh auch relativ früh und lässt uns so verstehen, dass das ganze Geschehen ein typisches chronisches Trauma ist. Läuft ein solches am Knochen ab, ist es dem Blick und auch der Einsicht entzogen. Dann gibt es regelmäßig diese unsinnigen Einweisungsdiagnosen: z. Ausschluss Tumor, Osteomyelitis, Venenthrombose.
Ein Beispiel aus einem anderen Organsystem, mit dessen Hilfe man das Stützsystem verstehen kann: vernünftige Exposition versus übertriebene Exposition.
Wer trotzdem braun werden will, muss sonnenbaden, den Sonnenbrand soll man vermeiden. Schlimmstenfalls ist der Mensch tagelang krank. Es wird schmerzhaft, ist kostenintensiv und ungesund. Also nur so viel Sonne, dass kein Sonnenbrand auftritt; sonst ist der Plan zur "Bräunung" falsch. - (Grundsätzlich ist zu sagen, man muss mit der Sonnen-Exposition vorsichtig sein.)
Zurück zum "Knochen".
Leider ist das nicht der einzige Unterschied:
Akutes Trauma - chronisches Trauma.
Beide können nämlich gesundes Knochengewebe – oder – krankes, also vorgeschädigtes Knochengewebe betreffen.
Es ist gut vorstellbar, dass die Erkrankung des Knochens nicht nur die Festigkeit betrifft, sondern viele andere Eigenschaften. Es gibt eben einen komplexen Stoffwechsel, der nicht nur durch Bruchfestigkeit abgebildet wird.
Schließlich besteht ein dritter, wesentlicher Unterschied, nämlich ob es sich um einen
erwachsenen oder einen wachsenden Menschen handelt.
Die Empfindlichkeit des Knochens und auch der Schwachpunkt sind in unterschiedlichen Phasen des Wachstums anders gelagert.
Wachstum erfolgt entlang sog. Wachstumszonen. Diese Regionen - mit ihren geheimnisvollen und wunderbaren Fähigkeiten - sind besonders sensibel.
Bei jedem Fall einer Verletzung des Knochens schlage ich vor, folgendes Schema anzuwenden und werde dies bei ca. 50 Erkrankten ausprobieren. Es beinhaltet die oben genannten 3 Alternativen.
Stets werde ich sämtliche Alternativen aufführen, aber nur die zutreffenden mit rot markieren.
Akutes Trauma im Wachstum gesunder Knochen
Chronisches Trauma ausgewachsen kranker Knochen
So gibt es 6 Konstellationen der knöchernen Verletzung. Eine dieser Konstellationen ist hier gezeigt. Zu welchem Fall könnte sie passen?