Auf der ca 20 km lange Landzunge zwischen dem Mittelmeer und Étang de Thau führt die Straße nach Agde. Leider ist die Aussicht auf diesem Damm durch Windschutz eingeschränkt. Dieser Étang ist das Ende/derAnfang des Canal du Midi. Über dessen Geschichte will ich weiter unten bei einem Bild des Kanals in Narbonne noch etwas erzählen.
Das alte griechische Agde wurde 500 Jahre vor Christus von Griechen aus Marseille gegründet. Damals lag es am Meer. Es teilte das Schicksal mit vielen Häfen am Mittelmeer: versandet, und liegt heute 4 km vom Ufer entfernt. Der stattliche Fluss Hérault brachte den Schlamm und Dreck. Er selbst aber blieb der Stadt (natürlich) erhalten. Er benennt auch das Departement. Das lässt sich gut merken. Die Region heißt Languedoc, sie umfasst mehrere Departements.
Grau d’Agde heißt die Altstadt. Ein Besuch ist sehr empfehlenswert, sie hat den Charme des Midi.
Cap d’Agde ist eine touristische Neugründung am Meer, eine sog. Urbanisation, dazu viele Camingplätze. Austauschbar. Um ehrlich zu sein, ich habe dort gut gegessen.
Der Canal du Midi, dieses Bauwunder ist oft und gut beschrieben worden:
Pierre-Paul Riquet, ein Salzhändler hat diesen Kanal minutiös geplant und in nur 14 Jahren mit 12000 Arbeitern und Arbeiterinnen gebaut. König Louis XIV hat das Vorhaben genehmigt und 40% der Baukosten organisiert. 240 km ist der Kanal lang. Damals größtes europäisches Bauprojekt. Heute ist der Kanal Weltkulturerbe. Die bange Frage beim Bau des Canal du Midi war, kann man am Scheitelpunkt ausreichend Wasser zuführen? Es ist gelungen. Bei der gewaltigen Aufgabe waren die Umstände günstig und die Bauleitung umsichtig, ganz anders war es ca. 200 Jahre später beim Pananama-Kanal.
Wir sind jetzt im Katharer-Land. In dieser Region entstand eine gewaltige Rebellion gegen die Kirche, die schrecklich niedergemacht wurde. Im nächsten Kapitel im Zusammenhang mit einer besonders großen Burg der Katharer erzähle ich noch mehr.
Abb. 44: Kathedrale von außen
Abb. 45: Kathedrale, Kirchenschiff
Wenn man so erzählt über die Geschichte dieser alten Städte, nennt jeder die Römer, vergisst aber die Westgoten, die doch viele Generationen in diesem Land herrschten. Sie haben eine rießiges Reich gegründet und verwaltet. Es schloss große Teile von Spanien aber auch diesen Süden Frankreichs, jedenfalls westlich des Rhône ein. Auf der iberischen Halbinsel mussten diese Westgoten den Mauren weichen. Ihr Spuren sind schwiegrig zu finden. Entdeckt man sie ist es umso reizvoller.Am Ende vom "Spanien"-Beitrag habe ich einige charakteristische Bauwerke aufgezählt.