Zuerst ging es mal Richtung Š IBENIK und dazu mussten wir nicht die weit ausladende Küstenstraße, immerhin 58 Kilometer, fahren, sondern kürzten ab. Die Küstenstrecke und das idyllische PRIMOŠ TEN wurden schon in meinem Bericht vom September 2009 beschrieben. Wir fuhren quer durchs Land auf der n 58: ein Buschland mit viel Nadelholz, öfter sind die Reste von Waldbränden zu sehen, es riecht herrlich nach Knoblauch. Auch jetzt hatten wir die große Stadt Š ibenik auf "später" verschoben und fuhren von der Tangente auf der n. 33 zirka 15 Kilometer nach Norden. Dort wurde man nach links, Richtung SKRADINund KRKA gelenkt. Der Abstieg in das Tal dieses geheimnisvollen und zauberhaften Krka ist für den allgemeinen Verkehr gesperrt, es gibt für die Automobile große Parkplätze für eine maßvolle Gebühr und für die Piloten ausreichend Übernachtungsmöglichkeiten, von denen wir eine nutzten, um am Folgetag mit einem der Pendelbusse zirka 400 m tief ins Tal zu fahren. Es ist abenteuerlich, wenn sich die Busse begegnen, offenbar ist es bisher immer gut gegangen. Einmal machten wir dieses Wegstück auch zu Fuß. Den grandiosen Park ihm Flusstal beschrieb ich schon im Vorbericht (September 2009). Der Fluss hatte die Kraft, über Jahrtausende ein so tiefes Tal zu graben. Diese Kraft ist auch in unserer Zeit noch so groß, dass sie die Mühlenbauer und Müller angezogen hat und in neuester Zeit Nicola Tesla hier einen Prototyp von einem modernen Turbinenkraftwerk baute.

56 KRKA Nationalpark, Fluss oberhalb der Wasserfälle

57 KRKA Nationalpark

58

Turbine von Tesla gebaut

60 KRKA flussaufwärts, Wirtstische mit eingbauter Kühlung

61 wohltuende Erfrischung auch auf den Treppen

62 Abschied vom KRKA Nationalpark

Er nutzte diese Erfahrungen und errichtete in den USA an den Niagarafällen ein für damalige Verhältnisse gigantisch dimensioniertes Kraftwerk. Dieses galt als ein Weltwunder. Als Physiker war er der große Gegner von T.A. Edison, weil Tesla hartnäckig den Wechselstrom favorisierte. "Viel zu gefährlich" sagte Edison, macht Herzstillstand, was nicht falsch war. Über Jahrzehnte sollte Tesla Recht behalten, betreffend die überlegenen technischen Möglichkeiten des Wechselstroms. Erst in neuester Zeit erinnert man sich an den Vorteil des Gleichstroms, seine verlustarme Transportierbarkeit über sehr lange Strecken.

Der Fluss hat noch eine andere Besonderheit: Sein Wasser setzt ein Mineral ab, welches auf natürlichem Wege unzählige Staumauern bildet. Dadurch entsteht eine Fantasielandschaft aus bizarren, aber sehr malerischen Wasserfällen. Pflanzen genießen diese nasse Landschaft und gestalten eine fantastische Kulisse.

Alles ist gut ausgeschildert. Kilometerlange Holzstege führten durch diese Märchen-Landschaft und sorgten dafür, dass das ganze Wunderwerk nicht verwüstet wurde. Da sollten die Portugiesen an der westlichen Algarve noch was lernen. An einigen Stellen wird erlaubt, im Wasser zu baden, Wasserfälle sorgen für eine zusätzliche Besonderheit. Man kann den Zauber dieses Tales schwer beschreiben. Alle Sinne werden angeregt. Bilder sind nützlich einen Eindruck zu vermitteln. Ich  experimentierte auch  mit langen und kurzen Belichtungszeiten und sogar mit verrückten Bildbearbeitungen wie sie in einem eigenen Beitrag beschrieben sind.

Ich fasse mich kurz bei der Beschreibung der Ausflüge: Am Folgetag machten wir eine Tagestour mit dem Boot. Der Fluss weitete sich stellenweise zu größeren Seen. Auf einem dieser Seen fand sich eine Insel mit einem romanischen Kloster im Charakter ähnlich wie das auf der Insel HAVAR. Am Endpunkt unserer Schiffstour hatten wir ein originelles Refugium, eine alte Mühle, die als Gaststätte ausgebaut war. Das Wasser lief etwa 10 cm hoch unter den Sitzen und Tischen hindurch und sorgte für wohltuende Abkühlung. ln der Nachbarschaft nutzte ich die Möglichkeit zum Schwimmen und ganz Hartgesottene hätten auch aufsteigen und schöne Wanderwege erkunden können.

Ich weiß nicht mehr genau, wie wir jetzt mit dem Auto auf die andere Seite des Flusses, auf die Nordseite nach SKRADIN gelangten. War der gesperrte Anstieg zeitweilig für den allgemeinen Autoverkehr geöffnet? Jedenfalls war das ein nettes Städtchen. Fußmarsch auf eine verfallene Burg und ein sehr schöner Ausblick nach Südosten flussaufwärts in das touristisch so attraktive Tal (es macht im weiteren Verlauf stromaufwärts schnell einen Schlenker nach Norden) und dann den Ausblick nach Südwesten zu einem großen See. Von dort geht es in einen Fjord, mindestens zehn Kilometer lang, in die große, am Hang gelegene Stadt Š IBENIK. Von dort führt ein vielleicht fünf Kilometer langer Fjord bis zum Meer. Etwas weiter nördlich an dieser Einmündung liegt die beschriebene, mir sehr sympathische Stadt VODICE.