Nach Jahren der Tätigkeit an diesem Institut hat sich van de Rijnentoens für eine selbstständige Stelle an einer Klinik mit einem wohlklingenden Namen beworben. Dort sollte er zum Nachweis seiner Befähigung Arbeiten einreichen. Er konnte zwar ca. 40 Arbeiten einreichen, aber sein Name stand immer höchstens an 2. Stelle. Im Unglück hatte van de Rijnentoens immer wieder Glück. Er hat sich niedergelassen, sich Partner „herangezogen“ und diese sowie seine Mitarbeiterinnen vorbildlich behandelt. Von diesem 2. Abschnitt des beruflichen Lebens haben er, sein Partner und seine Patienten alle profitiert. Die finanziellen Missstände, die er im nachfolgenden Skript schildert, waren überwunden.

Egmont war ein Vorbild, er wusste gar nicht, dass wir Jüngeren uns viele seiner Worte genau gemerkt haben. Er war in der zweiten Phase der Begegnung einen Moment lang misstrauisch: hatte er diesen Menschen wirklich schonmal gesehen. Als er eine eigene Praxis betrieb, waren die Mitarbeiterinnen auffällig selten krank. Er erklärte es sich so: „Sie können es sich einfach nicht erlauben zu fehlen, es wären ihnen zu viele Sprüche des Chefs entgangen“. Das war natürlich eine lockere Erklärung. Richtig war: die Menschlichkeit eines guten Chefs motivierte alle anderen. Er war ein guter und erfolgreicher Arzt, ein guter Lehrer und ein guter Freund im Niederlandt.